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Ich weiß noch, wie stolz ich war, als mein erstes Buch erschien. Und wie jede stolze Mutter habe ich natürlich überall von meinem Buchbaby gesprochen, jedem davon erzählt.

In meinem Bürojob wurde ich dann von einem Kollegen beglückwünscht, mit den Worten „Na, dann wirst du ja bald nicht mehr hier arbeiten, wenn du jetzt Schriftstellerin bist.“

So erstaunlich das klingt … er war nicht der Einzige, der das gedacht hat.

Chibis für die Sonderlesezeichen – ebenfalls eine Investition

Von Wunsch und Wirklichkeit

Über Geld spricht man ja bekanntlich nicht. Und natürlich haben viele Leute eine sehr träumerische Ansicht davon, was ein Autor verdient. Natürlich gibt es ja einige bekanntere Schriftsteller, die tatsächlich gut vom Beruf des Schreibens leben können, deren Bücher in mehrere Sprachen übersetzt und vielleicht sogar verfilmt werden. Deren Figuren dann als Funko Pops produziert werden, manch einen zum Cosplay inspirieren. Ja, gibt es. Das ist aber ein langer weg oder mehr Glück als ein Mensch für gewöhnlich haben sollte.

Fakt ist … vom Schreiben zu Leben ist mein Traum.

Fakt ist auch, dass ich einen wirklich guten Start hingelegt habe (hinter dem verdammt viel Arbeit steckt)

Fakt ist … ich kann nicht vom Schreiben leben. Nein, ich bin ziemlich weit davon entfernt.

In Zahlen gesprochen (und hey, ich bin ein Zahlenmensch!) habe ich seit meinem Debüt im Juli 2018 in etwa 11.000 Bücher (Prints und Ebooks) verkauft (Stand Ende Dezember 2019). Klingt viel? Ist es auch! Pro Buch verdiene ich zwischen 0,60€ und 1,10€, je nach Format und Portal, an dem es verkauft wird. Was genau ich jetzt an Tantiemen erhalten habe verrate ich nicht 😉 Aber wie ihr seht, kann man davon nicht leben.

Sammelkarten

Von Einnahmen und Kosten

Lasst mich noch ein paar Fakten anführen. Damit ein Buch gekauft wird, muss man es sehen. Das ist gerade für einen Debütautor recht schwierig. Man überlegt sich Aktionen, die Aufmerksamkeit erzeugen sollen, sucht sich hilfreiche Hände, investiert in Goodies und Gewinne.

Denn obwohl auch hier die Leute in meinem Umfeld überrascht sind, wenn ich es erzähle … die meisten Goodies, Preise und Co zahle ich selbst. Jap.
Das ist mitunter nicht viel, aber je origineller oder aufwendiger ein Goodie ist, um so teurer wird es natürlich.

Klar möchte ich den Lesern auch was bieten, aber … hier kommt das aber … was ich schon alles gehört habe …

Ja, ich freue mich, dass jemand meine Goodies super mega toll findet! Dafür habe ich sie auch erstellt, dazu verteile ich sie auch an Vorbestellen, Messebesucher, für Rezensionen. Es macht mir wirklich Freude, besonders, wenn ich sehe, wie viel Mühe sich manche Leser geben um Rezensionen zu schreiben oder wie glücklich sie sind, wenn wir uns treffen.

Aber ich finde es dann teilweise unverschämt, dass manche den Hals nicht voll genug bekommen können und kein Verständnis haben, dass ich eben nicht im Geld schwimme wegen meiner Schreibtätigkeit.

Von Geschenken und anderen Dingen

Ja, das ist jetzt ein Thema, das etwas … unangenehm ist. Ich werde oft von Lesern angeschrieben, teilweise sind es Blogger, teilweise nicht. Es macht für mich in beiden Fällen keinen Unterschied. Also, ich werde angeschrieben:

„Hey, das Cover von deinem neuen Buch ist so toll, ich hätte das so gerne als Print. Kannst du mir eines schicken? ich schreibe auch eine Rezi auf Instagram“

Okay. Erstens, schön, wenn einem das Cover gefällt, aber das heranzuziehen ist so … unkreativ. Das schmeichelt mir als Autor ehrlich gesagt nicht wirklich, denn selbst, wenn ich Mitspracherecht hatte ist es nicht von mir selbst. Zweitens schaue ich mir dann die Profile, von denen diese Anfragen kommen, schon aus Neugierde an. Meistens (nicht immer) sind es Leute mit 120 Follower auf Instagram. Drittens: ein Print, ehrlich?

Hier ist also die nächste Wahrheit: ich werde nicht mit 1.000 Autorenexemplaren versorgt. Nein. Und selbst wenn müsste ich die Bücher verschicken. Der Versand von Österreich nach Deutschland für ein Buch kostet mich 16€. Jup. 16. Ihr erinnert euch, was ich so pro Buch einnehme?

Also antworte ich höflich, dass es nicht geht und werde dann angepflaumt, warum ich nicht zumindest ein Print springen lassen kann. Hmmm …

 Okay, du wirst nicht reich davon, warum machst du das dann?

Ich liebe es, Welten zu erschaffen. Und ja, ich träume davon, eines Tages vom Schreiben leben zu können. Nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann. Ich glaube daran, dass ich es schaffen kann. Weil ich Herzensgut in meine Geschichten stecke, weil ich breit grinse, wenn ein neues Buch erscheint, weil mein Herz übergeht vor Freude, wenn jemand meine Geschichten liebt.

Und weil ich meine Leser liebe. Ja, klingt schmalzig, es ist aber so. Ich freue mich, wenn mir jemand schreibt, wie sehr er mitgefiebert hat bei der Geschichte, wie herzhaft sie gelacht hat, wie berührt sie war. Es ist schön, mit euch im Kontakt zu sein und ich würde es nicht anders wollen.

Aber – entgegen der Meinung vieler – vom Schreiben leben kann ich nicht. Noch nicht. Was nicht ist, kann noch werden.

Ich hoffe, ich habe euch einen kleinen Einblick geben können, was ein (Verlags-)Autor wirklich mit einem Buch verdient.

Habt ihr mit so etwas gerechnet oder überrascht euch das? Lasst es mich doch wissen.

Wir lesen uns bald 🙂
Alles Liebe,

Bettina 1

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